WARUM VERSCHWINDEN WÖRTER?

Matrizendrucker, Kratzfuß, Henkelmann – ein Leistungskurs Deutsch des Mariengymnasiums Warendorf macht sich Gedanken über verschwundene Wörter.
Fünf Schülerinnen haben für ihre bei der Bezirksregierung Münster eingereichten Essays des Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung Urkunden bekommen

Von Gerold Paul

Die Schriftsprache mag darüber hinwegtäuschen, dass Wörter sich gewandelt haben. „Billig“ ist das Benzin, „billig“ der Witz, „billig“ die Forderung, wenn der Ausdruck in juristischen Zusammenhängen fällt. Ein Übersetzer hätte darum auch Schwierigkeiten, ohne Vorstellung davon, dass „angemessen“ das richtige Wort für den letzten Ausdruck ist. Den Teilnehmern des diesjährigen Essay-Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung war im Frühjahr zur Aufgabe gestellt worden, die Prinzipien des Sprachwandels zu untersuchen. Warum, so lautete die Frage, verschwinden Wörter? Warum hat der Ausdruck „billiges (Benzin)“ die Bedeutung des veralteten „wohlfeiles (Benzin)“ übernommen?

Mit diesem und ähnlichen Beispielen hat sich ein Leistungskurs Deutsch des Mariengymnasiums im Frühjahr dieses Jahres befasst, um festzustellen, dass die Sprache nicht wie ein Mechanismus aufzufassen ist, der stets nach dem gleichen Muster die gleichen Wirkungen auslöst. Fünf bei der Bezirksregierung Münster eingereichte Essays des Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung sind jetzt im Herbst mit Urkunden belohnt worden: Es handelt sich um die Arbeiten von Luzie Neu-Zuber, Anjuli Oberbracht, Maybritt Peitz, Paula Pieper und Rike-Mia Trüschler.

„Matrizendrucker, Kratzfuß, Henkelmann“ – an Beispielen für verschwundene, besser gesagt, veraltete Wörter schien es den Schülerinnen nicht zu fehlen. Uta Schmitz-Molkewehrum, Schulleiterin des Mariengymnasiums, und Leistungskurslehrer Gerold Paul überreichten die Urkunden und dankten den Schülerinnen für ihre Bereitschaft, auch theoretischen Fragen ihr Interesse zu schenken.

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