Konzept
Seit dem Schuljahr 2009/2010 wird in der Jgst. 8 das Projekt „Lernen durch Engagement“ (LdE) angeboten, bei dem die Schüler etwa 20 Wochenstunden ehrenamtlich in einer Einrichtung ihrer Wahl tätig sind. Das Projekt zielt darauf ab, die Stärken der Schüler in Bereichen zu fördern, die so im Unterricht nicht zum Tragen kommen, und sie zu ehrenamtlicher Arbeit zu motivieren. Das Projekt soll die Achtklässler befähigen und motivieren, durch Erfahrungen mit ehrenamtlichen Tätigkeiten selbstständig sinnvolle Aufgaben für sich zu entdecken und persönliche Initiative zu ergreifen. Dabei sollen sie (fächerübergreifend und fächerunabhängig) Einblicke in je ein Tätigkeitsfeld mit ehrenamtlichem Engagement (also im sog. „Non-Profit“-Sektor) gewinnen, indem sie nach ihren persönlichen Interessen im sozialen, gesellschaftlichen, sportlichen, kirchlichen oder kulturellen Bereich einen Tätigkeitsbereich auswählen, wo sie ehrenamtlich für einen begrenzten Zeitraum mitarbeiten. Dadurch sollen sie Empathie, Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Flexibilität, Umgang mit alten, behinderten, sportbegeisterten Menschen, u. a. lernen.
In einer Abschlussveranstaltung präsentieren die Schüler ihre Erfahrungen vor ihren Mitschülern, Eltern und Vertretern der Einrichtungen. Für Engagement, Dokumentation und Präsentation erhalten alle Schüler eine anerkennende Zeugnisbemerkung sowie ein Zertifikat, das sie z.B. bei Bewerbungen mit einreichen können. LdE ist in das Konzept von KAoA (vgl. 2.2 Studien- und Berufsfeldorientierung) als erste Berufsfelderkundung in der Jgst. 8 nach der Potentialanalyse integriert. Begleitet wird das Projekt vom Verein „sozialgenial“ in Münster, der unter der Schirmherrschaft der Kultusministerin steht. Das Projekt des Mariengymnasiums ist 2011 mit dem erstmals vergebenen und mit 2500 Euro dotierten „Warendorfer Bürgerpreis“ ausgezeichnet worden und wurde 2011 von den „sozialgenial- Förderfonds 2011: Visionäre gesucht!“ als besonders förderwürdig mit 500 Euro unterstützt.
Schuljahr 2024/25

Achtklässler des Mariengymnasiums stellen Eltern ihren Einsatz beim Projekt „Lernen durch Engagement“ vor.
Von Gerold Paul
Die Idee zu einem Warenkorb für Warendorf wurde vor zwanzig Jahren geboren und 2006 in die Tat umgesetzt. Heute ist der CARITAS-Warenkorb in einem großen Ladenlokal an der Münsterstraße untergebracht und an drei Tagen in der Woche geöffnet, dienstags, freitags und samstags. Und die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter ist mittlerweile auf über hundert angewachsen.
Hinter der Theke stehen manchmal auch Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des Mariengymnasiums. Anlass ist ihr „Lernen durch Engagement“, ein Projekt, das mindestens 20 Stunden ehrenamtlichen Dienst in einer sozialen oder karitativen Einrichtung vorsieht. Dieses Projekt des Mariengymnasiums soll die Jugendlichen bei der Erkundung der eigenen Stärken und damit bei der beruflichen Orientierung unterstützen.
Zuletzt ist Julius Croome aus der Klasse 8A hinter der Theke des Warenkorbs zu sehen gewesen. Sein ehrenamtlicher Einsatz hat sich nicht nur in seinen Augen, sondern auch aus der Sicht seiner Mitarbeiter gelohnt. „Ein sehr freundlicher und verantwortungsbewusster Verkäufer!“, ruft eine Kollegin von der Brottheke herüber.
Den gleichen positiven Eindruck von ihrem ehrenamtlichen Einsatz vermittelt auch Sarah Kattenbaum aus der Klasse 8C. Sie hat es sich Anfang dieses Jahres vorgesetzt, in den Kindersportkursen des VfL Sassenberg zu assistieren. Ihre Herausforderung bestand darin, Kleinkindern Bewegungsspiele in der Sporthalle anzubieten. Und die Eltern, denen sie ihren Einsatz zusammen mit anderen Achtklässlern am 19. Mai 2025 vorstellte, merkten ihr an, dass sie ihren freiwilligen Einsatz gerne weiterführen möchte, so wie ihre Freundinnen Fenja Benneker und Tessa Breckweg, die bei der WSU Trainingseinheiten im Fußball und Turnen übernommen haben. Egal ob es bei dem Einsatz um ein Engagement im Sportverein, im Kindergarten oder in der Pfarrbücherei ging – die Jugendlichen haben erfahren, wie viel Freude ein Ehrenamt bereitet und dass es sich auszahlt, Vereine und soziale Einrichtungen zu unterstützen.