Deutsch

Lehrpläne

Schulinterner Lehrplan

Bewertung schriftlicher Arbeiten

Klassenarbeiten in der Sekundarstufe I

  • Die sprachliche Darstellungsleistung macht einen hohen Anteil an der Gesamtnote aus, in der Regel ein Drittel. In diesem Zusammenhang ist wiederum der Beachtung der Sprachrichtigkeit (Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung) ein höherer Stellenwert beizumessen als bei der Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II.

Literatur ist unvermeidlich

Leseförderung am Mariengymnasium

Die Menschen, das sind ihre Geschichten. Darum ist Literatur unvermeidlich.

Von Gerold Paul

Vor 35 Jahren, also 1986, erschien ein Aufsatz des amerikanischen Philosophen Richard Rorty zu der interessanten Frage, wie jeder sich selbst, ohne Druck von außen, moralisch einrichten könne für das Leben, mit einem Gerüst, das sich bewährt. Dabei kommt der amerikanische Philosoph immer wieder auf den Wert von Erzählungen zurück. Deutschlehrer können dankbar für den Aufsatz sein, bestätigt er doch eine der Thesen ihres Unterrichts: Die Menschen, das sind ihre Geschichten. Wohl gemerkt, nicht eine objektive Wahrheit oder eine höhere Vernunft sind die Menschen. Darum, so Rorty, seien Erzählungen unvermeidlich.

Dem Ziel einer offenen Moral, die das Wesen der Menschen nicht „in einem gemeinsamen wahren Ich“, sondern stattdessen in ihren Geschichten sucht, berücksichtigt die Fachschaft Deutsch bei der Auswahl und Behandlung von Texten und längeren Lektüren. Was im Unterricht gelesen wird, bemisst sich an diesem Ziel. Das kann – und muss gemäß den Abiturvorgaben der letzten zwei Jahre – das Drama „Nathan der Weise“ sein, in dem es dem Weisen darum geht, den Menschen hinter der christlichen Maske entdecken. Das können in der Unterstufe zum Beispiel die beliebten Kinderbücher „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner und „Löcher“ von Louis Sachar sein – oder auch „Krabat“ von Otfried Preußler. Auch „Harry Potter“ und seine magische Welt gehören hierher.

Literatur kann beeindrucken, begeistern, zu Fragen drängen und das kritische Urteil des Lesers fördern. Der Rückgriff auf Bewährtes verspricht dabei nicht immer Erfolg. Manchmal ist es gerade der ungewöhnliche, „schräge“ Titel, der den Nerv junger Menschen trifft. Die Fachschaft Deutsch versucht deshalb, den Schülerinnen und Schülern Orientierung zu bieten und u. a. Antworten auf folgende Fragen zu geben: Welche Bücher können zu Lieblingsbüchern werden? Welche Titel werden von Mädchen bevorzugt, welche von Jungen? Welche Lektüre ist für welches Alter geeignet? Welche aktuellen Trends gibt es? Ziel des Deutschunterrichts ist es, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder auf Literatur zurückkommen.

Ansatzpunkte dafür sind die folgenden regelmäßig stattfindenden Projekte:

5. Jahrgangsstufe

  • der Besuch der Stadtbibliothek und der mit der Stadtbibliothek kooperierenden Schulbibliothek, bei welchem die Schülerinnen und Schüler mit Methoden der Bücherrecherche vertraut gemacht werden 

6. Jahrgangsstufe

  • die seit vielen Jahren stattfindende Teilnahme am Vorlesewettbewerb der Stiftung Lesen

11./12. Jahrgangsstufe

  • der Besuch einer Theateraufführung

Zu den jahrgangsübergreifenden Projekten zählen die folgenden:

  • die am deutschlandweiten Vorlesetag stattfindende Aktion „Lehrers Liebling“, bei welcher Lehrerinnen und Lehrer aus einem der Lieblingsbücher ihrer Kindheit vorlesen

Zertifikate und Wettbewerbe im Fach Deutsch

  • Unterstützung bei Wettbewerben zur Förderung des literarischen Nachwuchses
  • Teilnahme am bundesweiten Vorlesewettbewerb
  • Essaywettbewerb der Berkenkamp Stiftung

Lehrerinnen und Lehrer im Fach Deutsch

Frau Kurpiers, Frau Bakker, Herr Hettwer, Frau Große Dankbar, Herr Paul, Frau Gerasch, Frau Bosse, Frau Schmidt, Frau Dr. Mertens, Frau Konert, Frau Vellmanns, Herr Hesemann, Frau D’Alò, Frau Coppenrath, Frau Dr. Casper, Frau Wefers, Frau Herrmann, Frau Wöstmann (v. o. l.).

AKTUELL IM SCHULJAHR 2022/23

Fünf Schülerinnen haben für ihre bei der Bezirksregierung Münster eingereichten Essays des Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung Urkunden bekommen

Von Gerold Paul

Die Schriftsprache mag darüber hinwegtäuschen, dass Wörter sich gewandelt haben. „Billig“ ist das Benzin, „billig“ der Witz, „billig“ die Forderung, wenn der Ausdruck in juristischen Zusammenhängen fällt. Ein Übersetzer hätte darum auch Schwierigkeiten, ohne Vorstellung davon, dass „angemessen“ das richtige Wort für den letzten Ausdruck ist. Den Teilnehmern des diesjährigen Essay-Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung war im Frühjahr zur Aufgabe gestellt worden, die Prinzipien des Sprachwandels zu untersuchen. Warum, so lautete die Frage, verschwinden Wörter? Warum hat der Ausdruck „billiges (Benzin)“ die Bedeutung des veralteten „wohlfeiles (Benzin)“ übernommen?

Mit diesem und ähnlichen Beispielen hat sich ein Leistungskurs Deutsch des Mariengymnasiums im Frühjahr dieses Jahres befasst, um festzustellen, dass die Sprache nicht wie ein Mechanismus aufzufassen ist, der stets nach dem gleichen Muster die gleichen Wirkungen auslöst. Fünf bei der Bezirksregierung Münster eingereichte Essays des Wettbewerbs der Berkenkamp Stiftung sind jetzt im Herbst mit Urkunden belohnt worden: Es handelt sich um die Arbeiten von Luzie Neu-Zuber, Anjuli Oberbracht, Maybritt Peitz, Paula Pieper und Rike-Mia Trüschler.

„Matrizendrucker, Kratzfuß, Henkelmann“ – an Beispielen für verschwundene, besser gesagt, veraltete Wörter schien es den Schülerinnen nicht zu fehlen. Uta Schmitz-Molkewehrum, Schulleiterin des Mariengymnasiums, und Leistungskurslehrer Gerold Paul überreichten die Urkunden und dankten den Schülerinnen für ihre Bereitschaft, auch theoretischen Fragen ihr Interesse zu schenken.