ZEHNTE KLASSEN POLIEREN STOLPERSTEINE

Aktion anlässlich der Reichspogromnacht vor 85 Jahren

Von David Feldkämper

MGW. Sie sind immer da, werden aber nicht immer wahrgenommen. Die in Warendorf verlegten Stolpersteinen rückten am 9. November für zwei 10. Klassen des Mariengymnasiums in den Fokus des Erinnerns an die Verbrechen der Nationalsozialismus.
Anlässlich der 85. Jahrestages der Reichspogromnacht polierten die Jugendlichen die Gedenksteine im Stadtgebiet, legten Rosen nieder, referierten über die Biografien der Verfolgten und gedachten den Opfern mit einer Schweigeminute.

Die Auseinandersetzung mit den lokalen Schicksalen und das Aufsuchen der ehemaligen Wohnstätten inmitten der Gesellschaft führte den Schülerinnen und Schülern vor Augen, dass Entrechtung, Verfolgung und Vertreibung bis hin zur Vernichtung jüdischen Lebens oder politischer Oppositioneller auch Teil der Warendorfer Stadtgeschichte war und in Erinnerungsverantwortung noch immer ist. In ihren selbst verfassten Texten äußerten die Schülerinnen und Schüler insbesondere die Verantwortung dafür zu sorgen, dass nie wieder ein Mensch ausgegrenzt und verfolgt wird: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 10A nahmen ebenfalls mit Schülerinnen und Schülern des Paul-Spiegel-Berufskollegs sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Warendorf an einer gemeinsamen Gedenkfeier teil. Vor dem ehemaligen Haus Hugo Spiegels lasen die Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs aus den Erinnerungen von Paul Spiegel vor und putzten die Stolpersteine, die an die Familie Spiegel erinnern. Zusammen gingen sie dann durch die Emsauen zum Jüdischen Friedhof. Dort erinnerte auch Bürgermeister Peter Horstmann in einer Rede an die Ereignisse des Pogroms. Abschließend gedachten alle Beteiligten in einer Schweigeminute den Opfern des Nationalsozialismus.

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