GEGEN HASS UND HETZE
Die Warendofer Demonstration gegen Rechtsextremismus bringt 2800 Menschen zusammen
Von Gerold Paul
Man hört und sieht hier immer häufiger in den Nachrichten, dass Demonstrationen gegen rechts stattfinden. Die Deutschen sind besorgt. Und der Platz vor dem Warendorfer Rathaus, sonst die Adresse der Parteien, ist an diesem Samstag im Januar wie geschaffen dafür, einen beeindruckenden Anteil der Demonstranten aufzunehmen. Ihr Motto lautet „Klare Kante gegen rechts“ – oder auch „Nie wieder ist jetzt“, wie die Schülerin Anna Lutterbeck als Sprecherin des Jugendparlaments es betont. Damit erinnert sie daran, dass dieser 27. Januar – der Tag, an dem nach polizeilichen Angaben 2800 Menschen sich in Warendorf als Zeichen gegen Hass und Hetze versammelt haben – der Tag des Gedenkens an den Holocaust ist.
Was die Rednerinnen und Redner vor dem Rathaus eint, ist ihre demokratische Haltung und die Absicht, ihre Ansichten entschieden und sachlich vorzutragen. Bürgermeister Peter Horstmann, der als Moderator durch die Veranstaltung führt, gibt dabei zu bedenken, dass das Engagement gegen Hass und Hetze sich nicht auf Gefühle beschränken dürfe. Es reiche nicht aus, sich bestürzt zu zeigen. So könne jeder Warendorfer in der Vorbereitung auf die Europawahl am 9. Juni, beispielsweise als Wahlhelfer, sich ehrenamtlich für die Demokratie einsetzen: „Ende des Werbeblocks!“, unterbricht sich der Bürgermeister an dieser Stelle. Nachdenkliche Bemerkungen sind von den Vertretern der Kirchen und der Vereine zu hören. Jede Vereinssatzung müsse den Geist von Toleranz und Offenheit widerspiegeln, heißt es vonseiten der Schützenvereine.
Das MGW ist an seinen Plakaten zu erkennen. Einige Mitglieder der Schulgemeinde sind privat dem Aufruf zur Demonstration gefolgt. Zwar handelt es sich aufgrund des Neutralitätsgebots nicht um eine offizielle Teilnahme der Schule an dieser Veranstaltung, doch das Motto „Menschlich – Gemeinschaftlich – Weltoffen“ zeigt unmissverständlich, wofür das Mariengymnasium Warendorf sich einsetzt.