MARTIN FEIERT EINE PARTY

Foto: Rieder / Die Glocke

Martin wird 15 und feiert eine Party – so die Ausgangsidee für einen interaktiven Elternabend mit Kriminaloberkommissarin Sandra Bothe am Mittwochabend im Mariengymnasium.

Von Joe Rieder: Die Glocke vom 17. Januar 2020

Eingeladen waren die Eltern aller weiterführenden Schulen in Warendorf, und 35 Personen waren dem Angebot gefolgt. Der etwas sperrige Titel „Das Drahtseil – Infoveranstaltung für Eltern zur Suchtprävention, Gewaltprävention und zum Umgang mit Smartphone, Internet und Co. im Erziehungsalltag“ umschrieb ganz gut die Themen der knapp zweistündigen Veranstaltung.

Bothe, die nicht nur referierte, sondern viele Fragen stellte und ebenfalls erwartete, betrieb Aufklärung. Was ist und wie funktioniert eine Shisha (Wasserpfeife), wo ist der Unterschied zur Bong (meist selbstgebastelte Wasserpfeife zum Rauschmittelkonsum)? Wie funktionieren E-Zigaretten? Was darf wem ab welchem Alter verkauft werden? Sie erläuterte die gesamte, nicht immer logisch nachvollziehbare Breite der Gesetze sowie möglicher Konsequenzen aus dem Fehlverhalten von Jugendlichen und Eltern und ließ zudem eigene Erfahrungen aus ihrer Arbeit bei der Kreispolizeibehörde Warendorf, Abteilung Kriminalprävention / Opferschutz, einfließen.

Durch den Aufhänger, die hypothetische Geburtstagsparty, gelangten nicht nur berauschende Mittel jeglicher Couleur in den Fokus, sondern auch Fragen zu Rechten an Fotos, zur Weitergabe von Bild- und Videomaterial und möglicher (auch unwissentlicher) Besitz von Kinder- und Jugendpornographie sowie deren Verbreitung. Die Frage „Worauf müssen Sie als Erziehungsberechtigte achten?“ stand über allem, und Bothe hatte eine klare Antwort: Vertrauen und miteinander zu reden, seien wichtige Grundlagen, vielen Situationen – von denen sich manche nicht immer vermeiden ließen – aus dem Weg oder damit umzugehen.

Die „Aktionstage Suchtvorbeugung“ finden in Warendorf bereits seit längerer Zeit statt. Die Kooperation bietet für Kindergärten und Schulen verschiedene Programme an, an denen die Schulen teilnehmen können wie Theateraufführungen, Filme oder „Handyfreies Wochenende“. Nähere Informationen dazu erteilt Gabriele Wessel vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien.

Drei Fragen an…

Marina Mertens, Beratungslehrerin am Mariengymnasium Warendorf:

„Die Glocke“: Frau Mertens, inwieweit werden die im Vortrag angesprochenen Themen mit den Schülern im Unterricht besprochen?

Mertens: An unserer Schule gibt es in jeder Jahrgangsstufe der Sekundarstufe I ein Projekt, in dem sich die Schüler mit Themen wie „Umgang mit Social Media“, „Mobbing“, „Gewaltprävention“, „Alkohol- und Rauchprävention“ etc. beschäftigen.

„Die Glocke“: Sie beginnen damit in Klasse 5?

Mertens: Auf jeden Fall, denn wir wollen, dass die jungen Menschen für diese Themen sensibilisiert werden.

„Die Glocke“: Die Inhalte und Themen sind dabei dem jeweiligen Alter angepasst?

Mertens: Sicher. In der 8. Klasse steht beispielsweise der Alkohol im Fokus, ein Jahr später die sexuelle Orientierung, Stichwort „Homophobie“. In der Oberstufe folgen dann ausgesuchte Projekte.

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