EINFACH HELFEN, BLUTKREBS ZU BEKÄMPFEN

Die Abiturienten beider Gymnasien beteiligen sich zahlreich an der DKMS-Schulaktion

Von Gerold Paul

Zeugnisse beziehungsweise Laufbahnbescheinigungen, wie es in der Oberstufe heißt, gab es auch. Doch zunächst ließen sich viele aus dem diesjährigen Abiturjahrgang des Mariengymnasiums Warendorf für die Deutsche Knochenmarkspende (DKMS) typisieren. Ein einfacher Wangenabstrich genügte. Ein Abstrich aus der Wangenschleimhaut erlaubt es, anhand der Gewebemerkmale des Spenders zu ermitteln, ob eine Stammzellenspende möglich wäre. Fast der gesamte Jahrgang beteiligte sich an der Aktion. Auch das Gymnasium Laurentianum rief an diesem Tag seine Abiturienten dazu auf, sich als potenzielle Spender in die DKMS aufnehmen lassen.

Wie ist es, Leben zu retten?

Markus Artmeier, Polizeihauptkommissar in Warendorf, und Vincent Haberstroh, Abiturient des Mariengymnasiums aus dem Jahrgang 2022, hatten am Tag vor der Registrierungsaktion anhand ihrer persönlichen Geschichten davon erzählt, was es bedeutet, mit einer Spende eine neue Chance auf Leben zu geben. „Da, wo ihr jetzt sitzt, habe ich vor genau einem Jahr gesessen!“, machte Vincent Haberstroh seinen ehemaligen Mitschülern deutlich: „Und ich hätte nicht gedacht, dass es dann so schnell gehen würde!“ Bei ihm stimmten die Gewebemerkmale, so stellte es sich nämlich innerhalb weniger Wochen heraus, mit denen eines Patienten aus den Niederlanden überein. Nach der Bestätigungstypisierung wurde der Abiturient gebeten, in die Entnahmeklinik nach Köln zu kommen. „Fünf Tage lang vor dem Termin musste ich ein Medikament nehmen, damit mein Körper mehr Stammzellen produziert.“ Die Stammzellentnahme selbst dauerte drei bis vier Stunden.

Die Geschichten der beiden Spender machten überdeutlich, wie leicht und schön es sein kann, Leben zu retten. „Zwar kenne ich den Empfänger meiner Stammzellen aufgrund der gesetzlichen Vorschriften nicht, doch es ist ein gutes Gefühl, ihm geholfen zu haben!“, bekannte Vincent Haberstroh zuletzt. Das gute Beispiel der beiden Spender motivierte die Abiturienten der Warendorfer Gymnasien, sich zahlreich registrieren zu lassen. Und dank der tatkräftigen Mithilfe der Schulsanitäter bei den Wangenabstrichen erfolgte die Übergabe der Laufbahnbescheinigungen pünktlich in der dritten Unterrichtsstunde.