PREMIERE IN ATHEN

Das Mariengymnasium Warendorf freut sich über eine neue Partnerschule, das Lycée Franco-Hellénique Eugène Delacroix

Von Gerold Paul

An den schönen Septembertagen dieses Jahres kann man, von der Akropolis kommend, an der bunt durchmischten Hotel- und Geschäftsstraße Richtung Zeustempel oder an den südlichen Stränden, wie Faliro oder Glyfada, wo die Häuser hart an das Wasser grenzen, dass man Angst hat, hineinzustolpern, eine kleine Gruppe von Austauschschülern beobachten, die zum Teil vom Mariengymnasium Warendorf stammt. Der andere Teil – Mädchen und Jungen wie Louise De Rapper, Anna Gardaire-Nikolakaki und Jonas Magnabosco – lebt in Athen. Mancher Balkon in Plaka, jenem historischen Viertel unter der Burg, das sie durchstreifen, lehnt sich in diesen Tagen wie ein großer Garten in die Straßen und Gassen, entflammt von den Farben des Herbstes. In diesem Licht wirkt das geschichtliche Erbe Griechenlands, besonders die Tempel, aus geringer Entfernung von den Bergen herunter blickend, viel nachdrücklicher auf die Gruppe. „Ich war noch nie so weit von zu Hause weg und freue mich sehr auf die neuen Erfahrungen und Erlebnisse!“, bemerkt zum Beispiel Charlotte Hüsemann, welche zusammen mit den Neuntklässlern Lavinia Göcking, Franziska Lütke Brintrup und Hannes Terborg den kommenden Wochen mit Spannung entgegensieht.

Es ist ein besonderer Austausch, konkurrenzlos, eine Premiere. Das liegt zum einen an der Länge des Austausches. Er dauert nämlich vier Wochen. Das bedeutet, dass die Warendorfer Gruppe viel mehr als nur die kulturellen Highlights zu sehen bekommt. Man lernt zum anderen „an einer riesigen und ganz anders organisierten Schule“ die Unterschiede gegenüber deutschen Schulen kennen, wie Hannes Terborg erzählt. Die neue Partnerschule des Mariengymnasiums Warendorf, das Lycée Franco-Hellénique Eugène Delacroix (LFHED) verdankt seine Gründung im Jahr 1974 dem Herzenswunsch beider Staaten, interkulturelles und bilinguales Lernen zwischen Schülern der französischen und der griechischen Sprache in einer gemeinsamen Schule möglich zu machen. Das gelingt, wie es die Abschlussquoten und das internationale Interesse an der Aufnahme in die verschiedenen Bildungsgänge des LFHED belegen, konkurrenzlos gut.

Die verantwortliche Französischlehrerin Sabine Schwedhelm ist glücklich über den neuen Austauschpartner des Mariengymnasiums: „Dieser Austausch mit dem LFHED bietet gleich eine Doppelbereicherung: Die Schüler sprechen Französisch und werden mit dem französischen Schulsystem vertraut, leben aber in Griechenland.“ Zusammen mit ihrer französischen Kollegin, Anja Mourier, plant sie bereits den Austausch des nächsten Jahres. An den schönen Septembertagen dieses Jahres macht das den beiden eine besondere Freude.

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