PRAKTIKUM UND JOBSHADOWING IM SÜDOSTEN ISLANDS

Eine aufregende vierzehntägige Reise führte kürzlich zwei Schüler der Stufe 9 des Mariengymnasiums, Mauritz Hunkenschröder und Béla Bruns, sowie ihren Lehrer Thomas Paus ins ferne Island.

Von Benedikta D‘Alò

Finanziert durch das Erasmus+ Programm, ermöglichte diese Exkursion wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt und Kultur eines anderen Landes. Die Reise startete in Münster und führte über Amsterdam und Reykjavík schließlich nach Höfn, einem Ort im Südosten Islands mit 1800 Einwohnern. Nach fast 20 Stunden Reisezeit erreichte die Gruppe ihr Ziel und wurde mit sonnigem Wetter, ungewöhnlich für den April, begrüßt. Der Geographie- und Sportlehrer wohnte während des Aufenthalts bei der Familie der Direktorin Lind Völundardóttir, während die Schüler bei der Deutschlehrerin Hjördis Skirnisdóttir unterkamen.

Zu Beginn der Woche lernten sie die Schule Framhaldsskólinn in Höfn kennen, die neben allgemeinen akademischen Studien auch einen Schwerpunkt auf Berufsausbildung legt. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Bergsteigerprogramm FAS, welches den Schülern praktische Erfahrungen bietet. Die Sekundarstufe II in Austur-Skaftafellssýsla, die etwa 200 Schüler zählt, stellte den Praktikanten Plätze in der örtlichen Bibliothek und im Archiv zur Verfügung. Dort arbeiteten sie an der Archivierung von Artefakten eines alten Bauernhofs aus dem frühen 19. Jahrhundert. Ein Höhepunkt der Woche war der Empfang beim Bürgermeister der Stadt. Besonders bemerkenswert an der Schule ist der hohe Anteil an Fernunterricht, bedingt durch die geographische Lage. Viele Schüler sind international zugeschaltet. In ihrer Freizeit spielten die Praktikanten Basketball und besuchten das örtliche Thermalbad, eine isländische Tradition. Thomas Paus nahm am Deutschunterricht und an anderen Fächern teil.

Neben der schulischen und beruflichen Erfahrung gab es zahlreiche Ausflüge zu den touristischen Highlights der Region. Die Gruppe besuchte den berühmten Black Beach in Stokksnes, ein Wikingerdorf, die Ostfjorde bis Egilsstaðir, den Vatnajökull-Gletscher und konnte sogar Rentiere beobachten. Ein traditionelles Abendessen mit Lammkeule rundete die kulinarischen Erlebnisse ab. Am letzten Tag halfen alle beim Säubern der Schule und ihrer Umgebung, eine lange Tradition in Island, um den Sommer sauber zu begrüßen. Nach getaner Arbeit genossen Schüler, Lehrer und Angestellte der Bibliothek und des Kulturzentrums ein gemeinsames Burger-Grillen. Die Rückfahrt führte mit kurzen Stopps an der Gletscherlagune und in Reykjavík zurück.

Das Fazit der Reise war durchweg positiv: eine atemberaubende Landschaft, außergewöhnlich gutes Wetter und unglaublich freundliche Menschen, die eine entspannte Lebensweise pflegen, machten die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Nun freuen sich alle auf den Gegenbesuch der 19-köpfigen Delegation von Lehrern aus der FAS, die nächste Woche das Mariengymnasium für drei Tage besuchen wird. Man hofft, die isländische Gastfreundschaft erwidern zu können.

Das könnte dich auch interessieren …