MIT BRIEFEN SOLIDARITÄT BEKUNDEN

Anlässlich des Tags der Menschenrechte unterschrieben viele Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums Appelle an Unrechtsregimes. Die TikTok-Influencerin Neth Nahara ist zum Beispiel seit über einem Jahr in Haft, weil sie den Staatspräsidenten von Angola kritisierte.

Von Lara Biesemann

Am 12. Dezember 2024 informierte Konrad Schoppmann, Mitglied des Vereins Amnesty International Warendorf, Schüler der achten und der elften Klassen des Mariengymnasiums Warendorf über den diesjährigen Amnesty Briefmarathon. Er erklärte, wie Amnesty International durch Appellbriefe und Solidaritätsschreiben Menschen weltweit helfen kann. Jährlich werden Hunderttausende solcher Briefe geschrieben, um die Freilassung unrechtmäßig Inhaftierter zu fordern. Bewegt zeigten sich die Jugendlichen, als Schoppmann erläuterte, in welcher Not sich die Inhaftierten befinden.

Seit 2023 ist beispielsweise die TikTok-Aktivistin Ana da Silva Miguel, auch bekannt als Neth Nahara, im Gefängnis, weil sie Präsident João Lourenço in einem Livevideo kritisiert hatte. Ihre Verurteilung wegen „Staatsverrats“ sei absurd, teilt die Menschenrechtsorganisation auf ihrer Plattform mit. Seit Mai 2019 bereits sitzt Oqba Hashad in Haft. Der ägyptische Wirtschaftsstudent wurde bei einer Razzia in Sadat City verhaftet und anschließend gefoltert, weil sein Bruder sich für die Menschenrechte engagiert hat.

„Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“, zitierte Konrad Schoppmann den Leitspruch von Amnesty International und rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, sich am Briefmarathon zu beteiligen. Sie könnten auch einen persönlichen Brief an eine inhaftierte Person schreiben, um sie zu ermutigen. „Es ist wichtig, dass wir den Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, sagte eine Schülerin. Die Veranstaltung machte deutlich, wie viel eine Unterschrift oder ein Brief bewirken können.