MEHR ALS SPRACHFÖRDERUNG
Mehr als Sprachförderung – gemeinsam Brücken bauen
Deutsch als Zusatzsprache am Mariengymnasium feiert 15 Jahre Sprachförderung im Kreis Warendorf nach dem Modell des Mercator-Projekts
Von Gerold Paul
Warendorf. Wer die Gruppe innerhalb des Unterrichts und auch außerhalb davon erlebt, zum Beispiel beim Fototermin, spürt: Hier ist eine Gemeinschaft entstanden, die von Spontaneität, Lebendigkeit und Entschlossenheit bestimmt ist. Jugendliche aus verschiedenen Herkunftsländern lernen nicht nur gemeinsam Deutsch – sie lernen auch voneinander und füreinander.
Für Lukas Degroot und Celine Otternberg, zwei Lehramtsstudierende der Universität Münster, war es daher geradezu ein Glücksfall, der Gruppe begegnet zu sein. „Es ist beeindruckend, zu sehen, wie hier Brücken zwischen den Kulturen entstehen“, sagen beide. Die Jugendlichen selbst bringen es auf den Punkt: „Durch den Unterricht können wir jetzt besser Deutsch sprechen.“ Vier Stunden pro Woche fand der zusätzliche Förderunterricht in Kleingruppen statt – abwechslungsreich, spannend und, wie Vladislava, Anastasiia, Oleksandr und ihre Freunde betonen, „auf Augenhöhe“.
Zusammen mit den beiden Studierenden der Universität Münster haben sie, in einer Hospitationstunde, das Perfekt behandelt, das übliche, leichtere Vergangenheitstempus im mündlichen Sprachgebrauch. Sie haben einander ihre Herkunftsländer vorgestellt, in mehrwöchigen Projektpräsentationen, begleitet von einem ansehnlichen Buffet selbst zubereiteter Speisen nach traditionellen Rezepten.
Die von beiden favorisierte Unterrichtsform des Team-Teachings hat Lukas Degroot und Celine Otternberg dabei geholfen, die Stunden flexibler zu gestalten: „Wir konnten Phasen aufteilen, Rollen wechseln, sprachliche Hürden direkt aufgreifen und gleichzeitig differenzieren, ohne einzelne Lernende aus dem Blick zu verlieren “
Möglich wurde dieses Engagement durch das Mercator-Projekt, das in diesem Jahr auf eine 15-jährige Erfolgsgeschichte zurückblickt. Seit 2010 fördern Lehramtsstudierende der Universität Münster Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund an Schulen im Kreis Warendorf – seit 2018 auch im Kreis Coesfeld.





