EIN LEBEN, ENG MIT DEM MARIENGYMNASIUM VERBUNDEN
Nach Jahrzehnten engagierter und vielseitiger Tätigkeit am Mariengymnasium verabschiedet sich die stellvertretende Schulleiterin, Dr. Sabine Schöneich, in den wohlverdienten Ruhestand
Von Gerold Paul
Biografisch, das schlossen alle, die ihren Abschied gebührend feiern wollten, aus den Dankesreden, war ihr Leben eng mit dem Mariengymnasium verbunden. Die Anfänge dieser konsequenten Verbundenheit reichen in das Jahr 1969 zurück, in dem die in den wohlverdienten Ruhestand scheidende stellvertretende Schulleiterin, Dr. Sabine Schöneich, als Sextanerin gewissermaßen ihre zweite Taufe am MGW empfing. Schon früh übernahm sie hier Verantwortung, was schließlich in ihrer Wahl zur Schülersprecherin im Jahr 1977 seinen Ausdruck fand. Schulleiterin Uta Schmitz-Molkewehrum zeichnete in ihrer mit vielen sprechenden Fotos gespickten Rede nach, wie der Lebensweg der künftigen Pensionärin verlief: „Zusammen mit deinen Kindern bist du schließlich an deine Schule zurückgekehrt.“ Die Trennung von der Heimatstadt war nur aus dem Bedürfnis zu erklären, das Studium an einer renommierten Hochschule, wie in München, aufzunehmen. Sabine Schöneich setzte es an der Universität Münster fort und schloss es dort mit einer Promotion in den Naturwissenschaften ab.
2007 kehrte Dr. Schöneich im Versetzungsverfahren an ihre alte Schule zurück. Bald war sie in vielen Bereichen sichtbar: Als engagierte Pädagogin in den Fächern Biologie und Chemie, als Sammlungsleiterin, Fachkonferenzvorsitzende und MINT-Beauftragte setzte sie sich für die Belange der Naturwissenschaften ein, half zum Beispiel dabei, den Arbeitsraum der Chemie neu zu gestalten. In ihrer Funktion als Oberstufenrätin ab 2009 übernahm sie es, das mathematisch-naturwissenschaftliche Aufgabenfeld neu zu koordinieren.
Seit 2016 stellvertretende Schulleiterin
Wie beliebt Sabine Schöneich an der Schule war, wurde an vielen Programmpunkten der Verabschiedung deutlich. Ulrike Lukassen, als Vertreterin des Kollegiums, lobte ihre fürsorgliche Art: „Gebäck, liebe Sabine, hat in deinem Büro immer auf dem Tisch gestanden!“ Die Elternvertreterin, Inga Schirk, und der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Amsbeck, hoben ihren unermüdlichen Einsatz als Vermittlerin für die Umsetzung wichtiger Schulprojekte hervor, im Bereich des Klimaschutzes beispielsweise. Als Dr. Schöneich 2016 zur stellvertretenden Schulleiterin bestimmt wurde, löste dies daher in der Schulgemeinde allgemein Freude und Zustimmung aus. Ein weit entfernter Kreis hatte sich geschlossen. Die Schülersprecherin des Jahres 1977 war seitdem mit vielen neuen Aufgaben betraut. Freilich, seit 2019 wurde die Tradition am Mariengymnasium, wie an allen anderen Schulen des Landes, kolossal auf die Probe gestellt. Nachdem die Pandemie zunächst nur Nasen- und Mundschutz verlangt hatte, war das Gymnasium an der Von-Ketteler-Straße 15 zuletzt aus dem allgemein verordneten gesundheitlichen Schutzbedürfnis geschlossen worden. In dieser schwierigen Phase bewies Sabine Schöneich ihr Organisationstalent, indem sie dabei half, die nach der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes erforderlichen Umstellungen im Schulbetrieb zu bewältigen. Zusammen mit Hausmeister Wolfgang Seck trennte sie die ganze Schule nach Laufrichtungen, maß zusammen mit Schulleiterin Uta Schmitz-Molkewehrum Abstände aus. „In dieser Zeit hast du die Schule in das Testzentrum Mariengymnasium verwandelt und dafür Sorge getragen, dass die Tests nach Anleitung durchgeführt werden“, bemerkte Uta Schmitz-Molkewehrum.
Wie sieht naturwissenschaftlicher Eifer aus? Sabine Schöneich erinnerte in ihrer Dankesrede begeistert an ihr Promotionsprojekt. „Diese Freude an der Forschung habe ich Gott sei Dank in meine Arbeit einfließen lassen können“, sagte sie. Ob bei einem Dechemax-Wettbewerb, bei dem über nachhaltige Produkte nachgedacht wird, ob beim landesweiten Chemiewettbewerb „Chem-pions“ oder beim Besuch des Schülerlabors „PhänomexX“ – jeder, der sich bei der Abschiedsfeier mit ihren Schülerinnen und Schülern unterhielt, der merkte: Stets zeichnete Dr. Schöneich der Blick für das große Ganze aus, das Merkmal einer Forscherin.
Die Schulgemeinschaft des Mariengymnasiums bedankte sich herzlich bei Dr. Sabine Schöneich für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Leidenschaft für die naturwissenschaftliche Bildung und ihre unzähligen Beiträge zum Wohl der Schule. Das Team der Schulleitung und ihre Fachschaften, mit Biene Maja-Masken verkleidet, bedachten sie mit kreativen Liedern und Reimen. Die Schülervertreter, Lea Hortmann und Max Lütke-Hüttmann, der Schulamtsleiter, Tobias Reth, schlossen sich den Danksagungen an. Trotz ihres Ruhestands wird die vielseitig interessierte Pensionärin vermutlich auch weiterhin viel zu tun haben. Das Mariengymnasium wünscht ihr dazu alles Gute.