WIE WÜRDEN JUGENDLICHE WÄHLEN?

Auch am Mariengymnasium wird die Juniorwahl durchgeführt, als Möglichkeit, Demokratie einzuüben

Von Felicia Schirk

Warendorf. Demokratie (fast) hautnah erleben konnten über 400 Schülerinnen und Schüler der Stufen Acht bis Zwölf des Mariengymnasiums in der letzten Woche. Sie nahmen an der Juniorwahl teil, einem bundesweiten Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, das politische Interesse der Jugendlichen in Deutschland zu fördern und zu stärken. Die echte Bundestagswahl soll deshalb so detailgetreu wie möglich imitiert werden – mit täuschend echten Stimmzetteln und einer eigenen Wahlurne. Auch am Mariengymnasium gab sich der Lehrer für Sozialwissenschaften Andreas Wening viel Mühe bei der Gestaltung der Wahl. Bevor es an die Urne ging, wurden in seinem Kurs zunächst Wahlbenachrichtigungen „verschickt“, also an den Sitznachbarn weitergereicht, und Wahlhelfer aufgestellt, die die Stimmzettel verteilten. In den Wochen zuvor stand als Unterrichtsreihe „Demokratie und Wahlen“ auf dem Programm, um den Schülerinnen und Schülern das nötige Hintergrundwissen zu vermitteln.

Doch trotz dieser akribischen Vorbereitung ist die Meinung des Kurses zu der Juniorwahl gespalten. „Ich finde das Projekt sehr interessant, aber manche Mitschüler nehmen das Ganze nicht ernst und wählen aus Spaß extremistische Parteien“, erklärt Emmanuel. Eveline erwartet trotzdem ein anderes Wahlergebnis als von der echten Bundestagswahl. Vor allem CDU und SPD sieht sie bei der Juniorwahl deutlich weiter hinten. „Die halten einfach nicht, was sie versprechen“, begründet sie. Noch sind die Ergebnisse nicht bekannt, am Sonntag werden sie um 18 Uhr auf der Internetseite der Juniorwahl veröffentlicht werden. Und auch wenn nicht alle Jugendlichen die imitierte Wahl richtig ernst nehmen, einen positiven Effekt hat das Projekt auf jeden Fall: Alle Schülerinnen und Schüler aus dem Sozialwissenschaftskurs gaben an, später definitiv an der echten Bundestagswahl teilnehmen zu wollen.

Bildquelle: Juniorwahl.de

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